Kategorie: Backen

Linzer Sterne

Jeder in unserer Familie hat seine Lieblings Weihnachtsplätzchen und die müssen natürlich jedes Jahr gebacken werden. Linzer Sterne sind die liebsten Plätzchen von Theodor. Sie sind aber auch gut, schön mürbe zergehen sie auf der Zunge und sind durch die Himbeerekonfitüre trotzdem saftig – lecker! Das Rezept habe ich vor Ewigkeiten von Viola bekommen und teile es jetzt gerne mit euch allen.

Linzer Sterne

Zutaten:
200g Butter, weich
150g Zucker
1 Eigelb
100g gemahlene Mandeln
100g gemahlene Haselnüsse
200g Mehl
1 gestr. TL Zimt
1 Msp Nelkenpulver
Mehl zum ausrollen
200-300g Himbeerkonfitüre

Zubereitung:
weiche Butter, Zucker und Eigelb schaumig rühren
restliche Zutaten dazugeben und zu einem Teig verkneten
Teig in Folie gewickelt 1-2 Stunden in den Kühlschrank stellen
Teig ausrollen, Kreise ausstechen, aus der Hälfte in der Mitte einen Stern (oder ein anderes Motiv) ausstechen
backen und auskühlen lassen
die Hälfte ohne Stern nach dem auskühlen mit Kofi bestreichen und mit der „Sternhälfte“ abdecken
mit Puderzucker bestäuben

Hier ist das Rezept zum ausdrucken

Kürbiskuchen

Sobald die Kürbissaison beginnt gibt es bei uns diesen leckeren, super saftigen Kürbiskuchen. Er ist einfach und schnell zubereitet und bleibt sogar ein paar Tage saftig. Im Frühling kann man ihn statt mit Kürbis auch mit Karotten machen.

Hier ist also eins unserer Lieblingsrezepte:

Kürbiskuchen

350g Kürbisfleisch, grob geraspelt
100g getrocknete Soft-Aprikosen
150g gehackte Mandeln
150g weiche Butter
150g Puderzucker
1 TL Zimt
1Pk. Vanillezucker
1Pr. Salz
3 Eier
180g Mehl
2TL Backpulver


Kürbis, Aprikosen und Mandeln mischen
Butter mit Puderzucker, Zimt und Vanillezucker sowie 1 Prise Salz schaumigrühren
Eier nacheinander unterrühren dann Kürbismischung unter die Butter heben
Mehl und Backpulver über die Masse sieben und unterheben
In eine gefettete und bemehlte Springform geben und bei 180°C /Umluft 160°Cauf der 2. Schiene von unten 45min backen, ausdampfen lassen und dann aus der Form lösen

Tipp: Teig wie oben anrühren und dann in Standard Muffinformen mit 
12 Mulden verteilen und nur 30min backen.

Hier das Rezept zum Ausdrucken.

Brotbackbasics: Sauerteig ansetzen

Sauerteig ist ein Teig mit aktiven Mikroorganismen, vor allem Milchsäurebakterien und Hefen. Wie die Mikroorganismen zusammen arbeiten, was sie bewirken, was die besten Lebensbedingungen sind usw. könnt ihr alles gerne hier nachlesen. Das ist mein Lieblings-Brotbackblog, der die ganze Theorie super erklärt. Da das hier kein reiner Brotbackblog ist, möchte hier praktischer bleiben und erklären wie ihr euren eigenen Sauerteig ansetzt.

Fast alle meine Brote sind mittlerweile Sauerteigbrote. Die Rezepte, die ich verwende haben einen unterschiedlich hohen Anteil an Sauerteig und Hefe im Brotteig. Bei manchen ist ein höherer Anteil Hefe drin, da kann man auch gerne den gekauften Sauerteig aus dem Beutel nehmen. Sauerteig aus dem Beutel gibt Aroma und säuert etwas hat aber keine Triebkraft mehr. Die Triebkraft muss dann aus der zugefügten Hefe kommen. Bei vielen anderen Rezepten, die ich liebe braucht man aber triebstarken Sauerteig da fast keine oder nur ganz wenig Hefe hinein kommt. Wenn man regelmässig backt, lohnt es sich, sich seinen eigenen Sauerteig anzusetzen. Ich habe mittlerweile einen Roggen und einen Weizensauerteig. 

So setzt ihr also euren eigenen Sauerteig an:

1. Tag: In einer Schüssel oder grösserem Glas 50g Vollkornmehl (Roggen oder Weizen) mit 50g Wasser, das ca. 40°C warm sein soll (ja Wasser abwiegen, ist genauer als im Messbecher abmessen) verrühren. Mit einem Deckel oder einer Plastikhaube abdecken und 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Am besten ist wenn es die Zimmertemperatur zwischen 20-30°C liegt, noch besser geht es bei 25-30°C.

Am 2. Tag das Glas öffnen und wieder 50g Vollkornmehl und 50g Wasser zugeben und alles verrühren. Wieder 24 Stunden stehen lassen ab besten bei 20-30°C stehen lassen.

Am 3. Tag sollte sich der Sauerteigansatz schon etwas gehoben haben und von Blasen durchsetzt sein. Der Geruch kann von leicht säuerlich bis hin zu verfaulten Eiern reichen. Mein Weizensauerteigansatz hat so nach faulen Eiern gestunken, dass mir schlecht geworden ist.  Das ist in Ordnung solange kein Schimmel auf der Masse ist. Bei Schimmel die Masse entsorgen und mit saubereren Arbeitsgeräten von vorne anfangen. Wieder wie am Vortag je 50g Vollkornmehl und Wasser unterrühren, Glas abdecken und 24 Stunden schön warm stehen lassen.

Am 4. Tag ist der Sauerteigansatz fertig und wird ab jetzt, damit man nicht durcheinander kommt Anstellgut genannt. Er sollte jetzt nicht mehr nach faulen Eiern stinken. Ich habe meinen Mann zuerst am Weizensauerteig riechen lassen. Hätte er noch so wie am Vortag gestunken, hätte ich ihn samt Glas entsorgt. Jetzt kannst du damit backen, am Anfang am besten noch mit etwas Hefe als Triebmittel. Ansonsten können ca. 100g vom Anstellgut in einem sauberen Marmeladenglas mit Schraubdeckel in den Kühlschrank wandern und darauf warten nach 7 Tagen aufgefrischt zu werden.

 

 

Brotbackbasics: Teig rundwirken

Seit ein paar Jahren backe ich mit viel Begeisterung Brot. Mittlerweile habe ich viele Backbücher, alleine acht Bücher nur übers Brotbacken. Als ich das erste Mal gelesen habe, ich solle den Teig rundwirken, hatte ich keinen Plan was ich machen soll. Google und neue Brotbackbücher mit grösserem Theorieteil waren und sind auch heute noch meine besten Freunde. Und so bin ich auch fündig geworden.

Wirken ist eigentlich nur ein anderes Wort fürs Teig formen. Es gibt viele Möglichkeiten einen Teig durch wirken zu formen, das Rundwirken ist eine Grundlage bei fast allen Broten. Der Teig bekommt durch das Rundwirken eine bessere Teigspannung, später beim Backen eine gleichmässigere Porung, der Teig hat einen besseren Halt und bekommt beim Backen mehr Volumen.

Ich fand das hörte sich schön theoretisch an bis ich das erste Mal einen Teig für ein Kastenweissbrot rund gewirkt habe. Der Teig war ziemlich klebrig und labbrig. Es war faszinierend, zu sehen und zu fühlen, wie die Teigstruktur sich durch das Rundwirken verändert hat. Wie aus einem klebrigen, labbrigen Teig eine gar nicht mehr klebrige Teigkugel mit Halt geworden ist.

Es gibt verschiedene Varianten wie man einen Teig rundwirkt, passend dazu wie die Teigstruktur ist. Aber da das hier kein reiner Brotbackblog ist, stelle ich euch die Variante vor, die bei mir bei fast allen Teigen klappt.

Zum Rundwirken drückt man den Teig auf einer bemehlten Arbeitsplatte zu einer Teigplatte. Dann „klappt“ man die Seitenteile zur Mitte vom Teig. Immer eins nach dem anderen. Zuerst sieht es aus wie ein kleines Päckchen. Wenn der Teig dann mehr Struktur hat oder von Anfang an nicht so klebrig ist, drückt man mit dem Handballen den Teig runter und von sich weg und klappt dieses Teigstück wieder ein. So entsteht eine schöne Teigkugel. Diese muss nach dem Wirken 10-15min ruhen, bevor man den Teig weiterbearbeitet.

Rundwirken

Hier könnt ihr in einem Video sehen, wie man rundwirkt: https://www.youtube.com/watch?v=gCUgRsag-PM

Für mein Kastenweissbrot musste ich meine Teigkugel ja noch in eine längliche Form bekommen. Das mach mit durch langwirken, auch hier gibt es verschieden Varianten. Ich drücke meine Teigkugel ein wenig flach und falte dann das untere und obere Ende zur Mitte. Drücke die Teignaht zusammen, drehe den Teig so, dass die Teignaht unten ist und rolle den Teig noch ein wenig über die Arbeitsfläche.

Brotteig langwirken

Auch das gibt es noch mal als tolles Video: https://www.youtube.com/watch?v=jgoRhN0BPy4

Ich hoffe mit den Fotos und der Anleitung könnt ihr jetzt auch Teig rund- und langwirken.

Für mehr Theorie, Hintergrundwissen, Rezepte und Videos kann ich nur den https://www.ploetzblog.de empfehlen. Hier habe ich fast alles gefunden, was ich gesucht habe.

Burgerbrötchen

Ich habe nie gerne Burger gegessen. Auch als ich für 3 Monate in Amerika war um Englisch zu lernen habe nie freiwillig Burger gegessen. Meine Freunde und ich sind deshalb oft in einen Laden gegangen, in dem es ungefähr 400 verschiedene Sandwiches gab. Man war schneller, sich ein Sandwich selbst zu kreieren als die ganze Speisekarte zu studieren. Meine zwei Lieblingssandwiches waren eins mit Sauerkraut und Roastbeef und eins, das eigentlich wie ein klassischer Burger belegt war. Manchmal braucht man ja andere Leute, damit einem ein Licht aufgeht. Und so war es auch bei mir – eine Freundin dort meinte, ich würde im Prinzip schon Burger mögen, allerdings ohne die Burgerbuns. Und es stimmt, wenn ich alles vom Burger auf ein normales Brötchen oder leckeres Brot tue, esse ich es sehr gerne.

Und so lief es dann Jahrelang, immer wenn wir zu Hause Burger gegrillt haben, habe ich meinen Männern die Bürgerbrötchen gekauft und mir ein leckeres Roggenbrot oder so. In Fastfoodläden habe ich Burger nur gegessen, wenn es einen „Sonderburger“ mit einem anderen Brötchen, wie einem Ciabattebrötchen gab.

Das hat sich geändert, als ich mit Brotbacken angefangen habe und mir gaaaanz viele Backbücher gekauft habe. In einem ist ein Burgerbrötchenrezept, das ich bei nächster Gelegenheit getestet hab. Die Bürgerbrötchen sind super lecker geworden. Mittlerweile habe ich das Rezept ein bisschen verändert, jetzt sind sie genau so wie sie sein sollen. Es ist kinderleicht sie zu backen und sie machen ausserdem noch so richtig satt. Wir hatten früher zu den Burgern immer noch Pommes, weil alle noch Hunger hatten. Mit diesen Bürgerbrötchen haben wir keine Pommes mehr dazu, sie reichen vollkommen.

Burgerbrötchen

Zutaten Hefeteig: 700g Weizenmehl, 1 1/2TL Salz, 60g geschmolzene Butter, 350ml lauwarme Milch, 2EL Zucker, 14g Trockenhefe, 1 Ei, 1 Eigelb

Ausserdem: 1 Eigelb, 2 EL Wasser, 2 EL Sesam

Zubereitung:

Zucker und Trockenhefe in der lauwarmen Milch auflösen. In einer grossen Schüssel Mehl und Salz mischen. Dann Ei, Eigelb und die Milchmischung zum Mehl geben und die Zutaten entweder mit den Händen oder einer Küchenmaschine zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten.

Die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und 1 Stunde gehen lassen. Den Teig noch mal kurz durchkneten und danach auf der bemehlten Arbeitsfläche ca 1,5-2cm dick ausrollen. In der gewünschten Grösse Kreise ausstechen und sie auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Dafür entweder passende Ausstechförmchen oder Tassen, Schüsseln o.ä. nehmen. Teigreste zusammenkneten und erneut ausrollen und weitere Brötchen ausstechen, solange bis man keinen Teig mehr hat.

Burger-14

Wir machen die Burger immer in verschiedenen Grössen. Für die Kinder mache ich gerne Burgerbrötchen und Fleischpatties in der Grösse von einer Tomatenscheibe. Da rutscht nicht so viel runter und die Kinder können sie gut halten.

Burger-16 Burger-17

Eigelb und 2EL Wasser verrühren und die ausgestochenen Brötchen damit bestreichen und evtl. mit Sesam bestreuen. Brötchen abdecken und weitere 10min gehen lassen.

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Im heissen Ofen (170°C Umluft/190°C Ober-/Unterhitze) 20 min backen, danach auf einem Gitter auskühlen lassen.

Ein ganzer Haufen leckere Burgerbrötchen

Die Brötchen sind sehr saftig und luftig.

Burgerbrötchen von innen

Danach Bürgerbrötchen nach Wunsch belegen und geniessen!

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Osterhasen und Lämmer

Für das Osterwochenende kommen hier noch ein paar tolle Osterhasen und Osterlämmer, die man super mit Kindern machen kann und sehr lecker schmecken. Ich habe die Rezepte vor Urzeiten aus irgendwelchen Zeitschriften gerissen und sie beim Aussortieren gefunden.

Die Hasengesichter gehen super einfach. Man macht einen Zwillingsteig, d.h. dass man einen Hefeteig und einen Knetteig macht und die dann miteinander verknetet. Das macht den Teig ein wenig mürber als den klassischen Hefeteig. Aber man kann die Hasengesichter auch mit jedem klassischem Hefeteig machen. Ich habe den Teig zubereitet und portioniert und mein Sohn Frederik hat die Hasen danach alleine gemacht.

Um die Lämmer zu formen braucht man ein bisschen mehr Übung, aber gemeinsam klappt auch das gut.

Osterhasen

Osterhasen (12 Stück)

Hefeteig:

375g Mehl in einer Rührschüssel und sorgfältig mit 1 Päckchen Trockenhefe vermischen. 50g Zucker, 2 Päckchen Vanillezucker, geriebene Schale von einer Biozitrone, 1 Prise Salz; 1 Ei, 1 Eiweiss, 50 ml warme Milch und 150 Creme Fraîche hinzufügen und alles mit dem Knethaken einer Küchenmaschine oder eines Handrührgeräts kurz auf niedrigster Stufe verrühren. Dann auf höchster Stufe 5 Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig abdecken und 1 Stunde, oder bis der Teig sich sichtbar vergrößert hat, gehen lassen.

Knetteig:

150g Mehl, 50g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Pr. Salz, 100g weiche Butter zu einem einem glatten Teig verkneten.

Zwillingsteig

Zwillingsteig

Den gegangenen Hefeteig gut mit dem Knetteig verkneten. Ich mache das in meiner Küchenmaschine, aber man kann das auch mit der Hand auf der Arbeitsplatte machen. Teig zu einer Rolle formen und in 12 gleich grosse Stücke schneiden.

Zwillingsteigrolle

Jedes Stück zu einem grossen Ei (etwa Handgross) formen und flach drücken. Das spitze Ende bis ca. zur Hälfte einschneiden und Ohren formen.

Eiform   Ei einschneiden

Die Teigstücke auf das Backblech legen. 1 Eigelb mit 1 EL Milch verrühren und die Teilstücke damit besteichen. Rosinen, Haselnüsse oder getrocknete Cranberries als Augen und Schnauze in den Teig drücken. Spaghetti in kleine Stücke brechen oder Mandelstifte nehmen und sie als Barthaare in den Teig drücken. Frederik liebt Hagelzucker, deshalb hat er die Ohren damit dekoriert.

Hasengesichter   Bart stecken

Die Hasengesichter noch mal 15min gehen lassen und dann 15min bei Umluft 160°C, Ober-/Unterhitze 180°C backen. Nach dem Backen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und in den nächsten zwei Tagen aufessen.

Rezept zum Ausdrucken hier:  Osterhasen.

 

Osterlämmer

Osterlämmer (12 Stück)

Hefeteig:

1/2 Würfel frische Hefe in 150ml lauwarmer Milch auflösen und 10min gehen lassen. 400g Mehl, 1/2 TL Salz, 120g Zucker gut mischen, dann 80g weiche Butter, 1 zimmerwarmes Ei und die Hefemilch dazu geben und zu einem glatten Teig kneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur 2 Stunden, oder bis der Teig sich verdoppelt hat, gehen lassen.

Belag:

100g Zucker, 60g Mehl, 40g flüssige Butter, 2EL Zitronensaft gut mischen und zur Seite stellen.

Vom Hefeteig ein kleines Stück für die Ohren zur Seite nehmen. Den restlichen Teig in 6 gleich grosse Stücke teilen. Aus jedem Stück ein Rechteck formen, das Rechteck flach drücken, das Lamm formen. Bei mir sah es ohne das „Fell“ zuerst immer in bisschen wie ein Hund aus, aber das Fell macht dann das Schaf 😉 . 1 Ei verrühren, die Grundform damit abstreichen, ein Ohr formen, auf Lamm legen und auch mit Ei abstreichen. 1 Haselnuss oder 1 Rosine als Auge in den Lammkopf drücken. Dann den Belag als Fell auf dem Lamm verteilen.

Osterlamm1  Osterlamm2

Osterlamm3  Osterlamm4

Die Lämmer 20min bei 160°C Umluft oder 180°C Ober-/Unterhitze backen. Auf einem Kuchenrost abkühlen lassen und am besten noch am gleichen Tag geniessen.

Das Rezept zum Ausdrucken gibt es hier: Osterlämmer

Frohe Ostern!

Saugute Lebensmittelfarbe

Wenn ich die knatschbunten Kuchen und Gebäcke in den amerikanischen und englischen Blogs und Fernsehsendungen sehe, frage ich mich immer mit welcher Lebensmittelfarbe die das machen. Mit der klassischen flüssigen, die man so im Supermarkt kaufen kann, kann man einen Zuckerguss ja ganz passabel einfärben. Aber selbst da habe ich z.B. nie ein schönes sattes Rot hinbekommen. Und Kuchenteig so zu färben, dass die Farbe auch noch nach dem Backen kräftig und so ist, wie man sie haben will – also rot nicht rosa, blau nicht türkis usw.- nicht möglich. Ich habe mich echt durchs Sortiment probiert. Meine Schwester Sabrina hat mir sogar aus England Lebensmittelfarbe mitgebracht, aber die war auch nicht viel besser.

In Vorbereitung für einen Valentinstag – Tanzabend, den ich mit organisiert habe, war ich in Luzern im Löwencenter bei Breitenbach, einem kleinen aber feinen Haushaltswarengeschäft. Eigentlich wollte ich nur nach Zuckerstreuseln in Herzform suchen, bin dann aber auf die Lebensmittelpaste von Städter gestossen. Der Verkäufer war super nett und hat sie mir wärmstens empfohlen.  Sie würde auch super in Cremes funktionieren, ist backstabil und sehr ergiebig. Wie die Farbe werden soll kann man hinten auf der Verpackung oder vorne unten am bunten Streifen sehen.

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Ich habe mir mal zwei Farben passend zum Valentinstag geholt. Theodor wollte unbedingt einen bestimmten Kuchen backen und der war perfekt um die Paste zu testen.

Herzkuchen

Für die Herzen im Schokokuchen backt man vorher einen Biskuit in einer 24cm Springform. Für den Teig sollte man 1/4 TL von der Paste nehmen. Die Paste ist sehr zäh und wollte nicht vom Löffel runter, weshalb meine Hände auch schön pink waren, bevor die Paste im Teig gelandet ist.

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Nach dem Backen war der Teig wirklich schön rosa. Nicht 100% so wir auf der Rückseite, aber fast, und das bei nur 1/4 TL auf die Menge Teig!

Mittlerweile habe ich auch einen Zuckerguss und eine Buttercreme damit gemacht. Die Farbe war super! Ich bin total begeistert und werde keine anderen Lebensmittelfarbe mehr benutzten.

Chicken Pot Pie

Ich habe so gehofft, dass es mich diesmal verschont. Aber letzte Woche war es dann doch soweit – eine dicke Erkältung hat mich eiskalt erwischt. Alles sass zu, ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen und war so platt, als ob ich mindestens 40°C Fieber hätte. Bei Erkältungen und Fieber gibt es bei uns oft Hühnerbrühe. Ich koche immer einen riesigen Topf voll, natürlich gibt es dann Reste. Normalerweise koche ich damit ein Risotto, ein Hühnerfrikassee oder friere sie ein. Diesmal hat mein Sohn Theo sich aber einen Chicken Pot Pie gewünscht. Den hat eine amerikanische Freundin uns vor einer Ewigkeit mal für uns gemacht und Theo fand ihn köstlich. Leider war diese Freundin in Amerika und nicht zu erreichen, also habe ich im Internet gestöbert.

Da habe ich die verschiedensten Varianten gefunden. Mit Blätterteig oder Mürbeteig, mit Teig als Boden und Deckel oder in einer Auflaufform nur mit Blätterteigdeckel obendrauf. Auch kann man anscheinend verschieden Gemüsesorten da rein tun. Ich habe mich für Mürbeteig als Boden und Deckel entschieden. Für süsse Mürbeteige habe ich viele leckere Rezepte, für deftige kein einziges. In den Rezepten für Chicken Pot Pie stand immer nur, dass man Mürbeteig braucht. Ich habe mir also auch dafür ein Rezept gesucht. Ein gekaufter Mürbeteig tuts bestimmt auch.

Chicken Pot Pie Stück

Hier kommt also meine Variante:

Mürbeteig (reicht für den Boden, für Boden und Deckel Zutaten verdoppeln):

250g Mehl, 125g Butter, 2 Eigelb, 1 Prise Salz, 2-3EL Wasser

Kalte Butter in kleine Stücke schneiden (ich raspel sie immer mit der groben Küchenreibe) und dann mit allen anderen Zutaten zügig vermengen bis ein glatter Teig entstanden ist. Der Teig sollte dabei nicht zu warm werden. Den Teig zu einer Kugel formen dann zu einer Scheibe formen und in Frischhaltefolie wickeln und dann 1-2 Stunden in den Kühlschrank in den Kühlschrank legen. Den Teig spätestens 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank holen.

oder:

Zimmerwarme Butter, Salz und Eigelbe gut verrühren bis eine homogene Masse entstanden ist. Mehl und kaltes Wasser zügig unterarbeiten bis gerade so ein glatter Teig entstanden ist, nicht überarbeiten. Eine Kugel formen und dann zu einer Scheibe drücken, in Frischhaltefolie 3-4Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig spätestens 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank holen.

Füllung:

1 Zwiebel, 2-3 Karotten, 2-3 Stangen Sellerie, (oder nach Wunsch auch anderes Gemüse wie Erbsen),  ca.300g gegartes Hühnchenfleisch, 1l Hühnerbrühe, 1 Zweig Thymian, 1-2 EL Mehl, Salz, Pfeffer, evt. 1 Eigelb, 1EL Wasser

Für die Füllung eine Zwiebel, ein paar Karotten und 2-3Stangen Sellerie klein schneiden.

Gemüse für die Füllung

Ein bisschen Butter im Topf schmelzen und das Gemüse darin anbraten bis es anfängt weich zu werden. Falls gewünscht ein bisschen Thymian dazu geben.

Gemüse anschwitzen

Das übrig gebliebene, gekochte Hühnchenfleisch (bei mir waren es ca. 300g) etwas klein schneiden und ca. 1 Liter Hühnerbrühe abmessen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: das Fleisch jetzt zum Gemüse geben, dann  „löst“ es sich auf oder später rein tun. Ich habe es testweise beides versucht und ich würde es immer eher später rein tun. Dann hat man Hühnchenstücke im Pie.

Jetzt kommt 1 EL Mehl über das Gemüse und Brühe wird angegossen. Gut verrühren sonst gibt es Klümpchen (wie bei mir 😉 ) und ein paar Minuten köcheln lassen bis das Ganze andickt.

Brühe andicken

Ich habe noch ein paar Erbsen dazu getan. Wenn das Ganze schön angedickt ist, den Topf vom Herd ziehen und das Hühnchenfleisch unterrühren. Abschmecken und evtl. noch mal Salz und Pfeffer nachwürzen.

Den Backofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen.

Eine Springform oder Pieform einfetten. Den Teig ausrollen (die Hälfte wenn man Boden und Deckel machen möchte) und die Springform damit so auskleiden, dass ein bisschen Teig am Rand übersteht. Dann die Füllung in die Form tun.

Chicken Pot Pie füllen

Den Teig für den Deckel ausrollen und auf die Füllung legen. Den Teigränder vom Deckel und vom Boden miteinander umschlagen und einer Gabel festdrücken. Ich wollte es ein wenig hübscher und habe ein Gittermuster gemacht. Dafür habe ich den ausgerollten Teig in Streifen geschnitten und zu einem Korbmuster „geflochten“ und dann mit einem Brett vorsichtig auf die Füllung gehoben.

Chicken Pot Pie mit Gitter

Für einen brauneren Deckel ein Eigelb mit etwas Wasser verrühren und damit den Teig einpinseln, geht aber auch gut ohne. Jetzt den Pie für 35-45 Minuten backen bis der Teig schön knusprig ist.

Schön knuspriger Chicken Pot Pie

10 Minuten in der Form ruhen lassen und dann aus der Form lösen und schmecken lassen.

Guten Appetit!

Hier findet ihr das Rezept zum ausdrucken.

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Brotbackbasics: getrockneten Sauerteig reaktivieren

Ich backe für mein Leben gerne und ich liebe gutes Brot, vor allem Sauerteigbrot. Da es in der Schweiz keine grosse Auswahl an Sauerteigbroten gibt, habe ich vor ein paar Jahren angefangen mit Sauerteig Brote zu backen. Je länger man mit dem Sauerteig backt ihn füttert, umhegt und pflegt, desto stabiler, schmackhafter und „Gehfreudiger“ wird er. Der Nachteil: ein Sauerteig möchte einmal die Woche gefüttert werden. Da ich letztes und vorletzten Jahr an beiden Füssen den Hallux operiert bekommen habe und mit Gipsbein backen wirklich mühsam ist, musste ich den Sauerteig irgendwie konservieren. In einem Buch über Sauerteig habe ich gelesen, dass man den Sauerteig entweder einfrieren oder trocknen kann. Ich habe mich für das Trocknen entschieden.

Dafür streicht man den Sauerteig dünn auf ein Backpapier und lässt ihn ein paar Tage komplett durchtrocknen. Danach bricht man ihn in kleinere Stücke und kann ihn in einem luftdichtem Gefäss (Tupperdose, altes Marmeladeglas) kühl, trocken und dunkel für Ewigkeiten aufheben bis man ihn wieder braucht.

Sauerteig trocken

Vor zwei Wochen war es dann soweit – Heisshunger auf leckeres Sauerteigbrot! Mein getrockneter Schatz musste aufgeweckt werden. Das ist keine Zauberei und Küsse sind auch nicht involviert 😉

Den getrockneten Sauerteig in ein Schüssel geben und soviel Wasser auffüllen, dass der Sauerteig gerade bedeckt ist. Das ganze dann 3-5 Stunden stehen lassen.

Sauerteig wird eingeweicht

Der aufgeweichte Sauerteig wird dann mit 100g Mehl (ich backe mit Roggensauerteig, deshalb nehme ich dafür Roggenmehl) und 100ml lauwarmen Wasser verrührt. Das Ganze muss eine dickcremige Konsistenz haben.

Sauerteig angerührt

Die Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und 8 Stunden oder über Nacht stehen lassen. Dann wieder mit 100g Roggenmehl und 100ml lauwarmen Wasser verrühren und erneut 8 Stunden gehen lassen. Und dann das Ganze noch mal von vorne.

Danach sollte der Sauerteig ein wenig aufgegangen sein und Blasen haben.

Sauerteig aktiv

Die Konsistenz kann variieren, von flüssig bis cremig dick. Der Sauerteig sollte jetzt säuerlich riechen und von Blasen durchsetzt sein. Dann ist der Sauerteig aktiv und fertig zum backen. Wenn nicht, noch mal mit 100g Mehl und 100ml warmen Wasser verrühren und 8 Stunden stehen lassen.

4-5EL abnehmen, in ein sauberes Marmeladenglas füllen und im Kühlschrank parken. Nach einer Woche muss der Sauerteigansatz aus dem Kühlschrank wieder gefüttert werden. Die im Rezept angegebene Menge abwiegen und benutzten. Den Rest einfach entsorgen.

Bauernstuten

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachtrag: Ich habe einen Sauerteigbackkurs gemacht. Dort habe ich gelernt, dass das trocknen und einfrieren von Sauerteig keine gute Methode ist um Sauerteig zu konservieren weil dabei bestimmte Mikroorganismen nicht überleben. Auf Nachfrage, warum bei mir das mit dem getrockneten Sauerteig reaktivieren funktioniert, wurde mir erklärt das ich den Sauerteig so oft füttere, dass ich mir quasi einen neuen Sauerteig ansetzte. Wie man den Sauerteig besser für längere Zeit „haltbar“ macht erkläre ich demnächst in einem eigenen Blogbeitrag.